Die Stars der Tosca ab 2. August in der 101 Arena di Verona Opernfestival 2024
Die Stars der Oper in der Arena: Tosca
Am 2., 9. und 16. August spielt Anna Netrebko die Hauptrolle in der klassischen Inszenierung von Hugo De Ana, mit Yusif Eyvazov und Luca Salsi. Der 30. August ist der letzte Abend mit Elena Stikhina, Jonas Kaufmann und Ludovic Tézier
Am Dirigentenpult steht Daniel Oren, 40 Jahre nach seinem Debüt in der Arena mit genau diesem Meisterwerk von Puccini
Das 101. Arena di Verona Opera Festival schließt seine Hommage an Puccini ab. Nach den ausverkauften Aufführungen von Turandot und La Bohème folgt nun eine große Produktion: Vom 2. bis 30. August, jeweils um 21 Uhr, wird Tosca in der eleganten und düsteren Inszenierung von Hugo De Ana an vier Abenden zu sehen sein. Auf der Bühne steht ein Star-Ensemble, angeführt von Anna Netrebko und dirigiert von Daniel Oren, der 40 Jahre nach seinem Debüt in die Arena von Verona zurückkehrt.
Ein intensives und dramatisches Liebesdreieck, eine erbitterte Verfolgungsjagd in einer von der Revolution erschütterten Stadt und eine fesselnde, facettenreiche Musik – all das vereint sich in einer Oper, die wie ein spannender Thriller im Rom des 19. Jahrhunderts angesiedelt ist. Mit einem packenden theatralischen Rhythmus und berühmten Arien (Recondita armonia, Vissi d'arte, E lucevan le stelle, ...) gehört Tosca zu den weltweit beliebtesten und am häufigsten aufgeführten Opern. In der Arena di Verona steht sie seit 1913 an sechster Stelle der meistgespielten Werke, stets mit international renommierten Darstellern – wie auch das Star-Ensemble des Festivals 2024.
In der Rolle der Protagonistin Floria Tosca, einer hingebungsvollen und verliebten Sängerin, die als Diva ihrer Zeit in ein lebensgefährliches politisches Intrigenspiel verwickelt wird, steht Anna Netrebko. Sie kehrt in die Arena di Verona zurück, wo sie zum ersten Mal diese Figur verkörpert. Sie hat eine tiefe Verbindung mit dem Amphitheater und der Stadt der Scaliger: Ihr Debüt in Verona geht auf das Jahr 2019 als Leonora in Il Trovatore zurück. Seitdem hat die Opern-Diva, auch in den von der Pandemie geprägten Sommern, das Festival der Arena di Verona nie verpasst und jedes Jahr eine andere Rolle dargestellt. Nach ihrem Auftritt als Protagonistin bei der Gala 2020 hat sie 2021 die Rolle der Turandot übernommen, 2022 sowohl Aida als auch Turandot gespielt und das 100. Festival 2023 mit ausverkauften Aufführungen eröffnet und beendet – als Aida und La Traviata.
In den ersten drei Aufführungen singt sie an der Seite des Tenors Yusif Eyvazov (Mario Cavaradossi) und des Baritons Luca Salsi (Baron Scarpia) in der beliebten Inszenierung von Hugo De Ana, die Regie, Bühnenbild, Kostüme und Licht umfasst. Eine Produktion, die kraftvolle Symbole, prächtige traditionelle Kostüme, schnelle Szenenwechsel und atemberaubende Effekte vereint. Das Ensemble wird durch Gabriele Sagona als der flüchtige Angelotti, Giulio Mastrototaro als der Sakristan, Carlo Bosi als Spoletta, und Nicolò Ceriani als Sciarrone ergänzt. In der Rolle des Gefängniswärters kehrt Carlo Striuli, eine bekannte Stimme der Arena di Verona, zurück. Drei junge Kinderstimmen wechseln sich in der Rolle des Hirtenjungen ab: Erika Zaha (2. und 9. August), Lorenzo Pigozzo (16. August) und Mattia Lucatti (30. August).
Am Dirigentenpult wird Daniel Oren bei allen Vorstellungen das Orchester der Fondazione Arena, den von Roberto Gabbiani vorbereiteten Chor sowie die Kinderstimmen von A.Li.Ve., die mit Paolo Facincani probten, leiten. Der Dirigent feiert genau vierzig Jahre seit seinem Debüt in der Arena, das er beim Festival 1984 ebenso mit Tosca gab.
Auch bei der letzten Vorstellung von Tosca am Freitag, den 30. August, fehlen die Stars nicht: Die Hauptrolle übernimmt die Sopranistin Elena Stikhina, eine der derzeit beliebtesten Sängerinnen, die bereits kürzlich Erfolge in der Arena feiern durfte. Jonas Kaufmann wird zum ersten Mal in Verona in die Rolle von Mario Cavaradossi schlüpfen, einem Maler und Revolutionär, der in Tosca verliebt ist. Der Bariton Ludovic Tézier wird die Rolle des Baron Scarpia übernehmen, des skrupellosen Polizeichefs, der Revolutionäre wie Cavaradossi verfolgt und von leidenschaftlicher Begierde für die Diva Tosca getrieben wird – einer der ikonischsten Antagonisten des gesamten Opernrepertoires.
Die Geschichte von Floria Tosca, die der Dramatiker Victorien Sardou 1887 für Sarah Bernhardt schuf, faszinierte Giacomo Puccini sofort. Nach langen Verhandlungen beauftragte er seine vertrauten Librettisten Giacosa und Illica, das Werk zu adaptieren. Dabei schien er fast die dramatischen Übertreibungen seiner Zeitgenossen, die heute als 'Veristen' bezeichnet werden, herauszufordern. Die Uraufführung 1900 in Rom war ein durchschlagender und anhaltender Erfolg, der die Protagonistin zur ultimativen Diva des Opernrepertoires machte.
Puccini fasziniert auch heute noch das Publikum mit seinen unvergesslichen Melodien, einer äußerst raffinierten Orchestrierung, einer starken Charakterisierung der Figuren und vor allem einer fesselnden, unaufhaltsamen Erzählweise, die an einen Thriller erinnert. Dies gelingt ihm auch dank eines brillanten thematischen Geflechts, das sich bereits mit den drei Anfangsakkorden in das Gedächtnis des Zuhörers einprägt.