Kriegswinde wehen um Memphis. Ramphis, Oberhaupt der Priester und okkulter Machtträger des ägyptischen Staats, informiert Radames, Hauptmann der Garde, dass die Äthiopier im Begriffe sind, in Ägypten einzudringen. Die Aussicht auf einen Krieg reizt den Ehrgeiz des Radames. Der junge Hauptmann hofft, dass die Göttin Isis ihn zum obersten Befehlshaber des ägyptischen Heers ernennt. Er ist wagemutig und kühn, träumt vom Siegesruhm und nichts scheint ihm unerreichbar. Den Krieg nimmt er auch als Gelegenheit wahr, um vor den Augen der Frau, die er heimlich liebt, Aida, einer äthiopischen Sklavin im Dienste der Pharaonentochter Amneris, als tapferer Kämpfer aufzutreten.
Aber auch die ägyptische Prinzessin Amneris ist in Radames verliebt, und intuitiv sieht sie in der Sklavin Aida eine Rivalin, aber sie zieht es vor, ihre Eifersucht unter listiger Heuchelei zu verbergen. Aida, hingegen, ringt zwischen der Beängstigung um ihr Vaterland und der Zuneigung für ihre neue Welt.
Mit einigen Fanfarenstössen wird eine grandiose Chorszene eingeleitet, die aber von individuellem Streben und inneren Konflikten überragt wird. Die Machthaber Ägyptens müssen Kriegsentscheidungen treffen. Der König und Ramphis zeigen sich als charakterlose Menschen, als Verkörperung einer Macht, die jeglichen Widerstand erbarmungslos niederschlägt.